Kollegrückumzug ins Stammgebäude

Das Wetzlarer Hessenkolleg ist wieder in das angestammte Gebäude in der Brühlbachstr. 15 umgezogen

Das 1936 erbaute Gebäude des Hessenkollegs in der Brühlsbachstraße in Wetzlar wird seit Herbst 2016 im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen energetisch saniert. Dies betrifft insbesondere Wärmedämmung, Heizung, Fenster und Elektroinstallationen. Der gesamte Energieverbrauch wird zukünftig deutlich geringer sein als früher.

Manche Bereiche des Gebäudekomplexes sind noch Baustelle, dennoch haben die Lehrkräfte und die rund 120 Studierenden nach den Herbstferien dort den Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen. Zeitgleich mit dem Kolleg zog auch das im Dachgeschoss des Gebäudes untergebrachte Studienseminar für die Lehrerausbildung an Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen um. Ein Jahr lang war das Spilburg-Gebäude B2 – ergänzt um einen doppelstöckigen Container mit den naturwissenschaftlichen Fachräumen – die Ausweichliegenschaft für das Studienseminar und die 1963 gegründete Erwachsenenschule. In den Herbstferien herrschte im Gebäude Hochbetrieb. Handwerker arbeiteten, das Umzugsunternehmen brachte die Möbel aus dem Ausweichquartier, das Kollegium und das Verwaltungsteam räumten Schränke ein. Computer und Telefone wurden angeschlossen und vieles mehr.

Im Rahmen des Umzugs wurden neue Tafelsysteme – eine Art Hybrid aus konventioneller Kreidetafel (Außenflügel) und elektronisch arbeitenden „Whiteboards“ als zentrale Projektionsfläche angeschafft. Sie werden in Ungarn produziert und befanden sich am ersten Unterrichtstag noch irgendwo zwischen Budapest und der Abfahrt Wetzlar Süd auf der Autobahn.

Der Raum, in dem Darstellendes Spiel unterrichtet wird, ist ganz in schwarz gestrichen und bietet für dieses Unterrichtsfach gute äußere Bedingungen. Durch den grundlegenden Umbau werden auch die naturwissenschaftlichen Fachräume und der Fachraum Informatik optimiert.

„Wir freuen uns alle sehr, dass die größten Strapazen jetzt hinter uns liegen und sehen die Aufwertung des 80 Jahre alten Gebäudes als Beitrag zur Stärkung der Erwachsenenbildung in Mittelhessen“, lautet die Bilanz von Schulleiterin Hohoff, die auf der Jahreshauptversammlung des Förderkreises einen Überblick über die Schulentwicklung und Höhepunkte im Schulleben gab: Das Kolleg leistet mit den Sprachförderkursen für 20-jährige Flüchtlinge eine engagierte Integrationsarbeit, die Projektwoche, ein ‚Erasmus plus –Projekt‘ („New Approaches for New Lives“), die Partnerschaft mit dem Ilmenau-Kolleg und mehrere Vortrags- und Kulturveranstaltungen waren Beiträge zu einem positiven Schulprofil. Förderkreis-Vorsitzender Arno Willershäuser (Bellersdorf) überreichte der Schulgemeinde als Willkommensgruß im renovierten Schulgebäude einen „Kalsmunt“-Druck des Wetzlarer Grafikers und Malers Peter Atzbach.

Im Schulgebäude gehen die Bauarbeiten weiter. Die rund 50 Wohnheimplätze für auswärtige Studierende werden erst ab Februar 2018 bezugsfertig sein, ebenso die im Kellergeschoss und im Hintergebäude befindlichen Fach-, Aufenthalts- und Bibliotheksräume. In der ehemaligen Hausmeisterwohnung entstehen Wohneinheiten für Alleinerziehende, die am Kolleg einen höheren Bildungsabschluss nachholen möchten. Anfang Februar 2018 werden auch wieder neue Studierende aufgenommen. Innerhalb von dreieinhalb Jahren können sie das Abitur erwerben.

Das zweite Bild zeigt die Vorstandsmitglieder des Förderkreises HKWz (fliederfarbener Pulli: Vors. Arno Willershäuser) auf deren JHV bei der Übergabe des „Kalsmunt“-Druckes an die Schulleiterin Verena Hohoff.