EU-Projekte

Grundtvig-Projekt „Education of the Future“

Vom 10.-13.10.2011 fand das Kick-off-Meeting für das durch die EU geförderte Grundtvig-Projekt „Education of the Future“ in Schweden statt. Teilnehmer sind Schulen für Erwachsenenbildung aus fünf Ländern, Ale Vuxenutbildnung, Schweden (Ale bei Göteborg), Llandrillo College, Groß-Britannien (Wales), Università degli Studi del Molise, Italien (Molise), Mus Alparslan University, Türkei (Mus) und das Hessenkolleg. Teilnehmerin vom Hessenkolleg Wetzlar war Frau Hartmann, die stellvertretende Schulleiterin.

Das Kollegium der „Ale Vuxenutbildning“ hatte ein ansprechendes Programm gestaltet, das es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichte sich untereinander kennenzulernen und eigene Ansätze darzustellen.  In einer Unterrichtsstunde  „Swedish for immigrants“ zum Beispiel schlüpften die TeilnehmerInnen zudem selbst in die Rolle von erwachsenen Lernenden. Es fanden nach der Vorstellungsrunde bereits rege Diskussionen zu möglichen neuen Elementen für die Weiterent­wicklung der Unterrichtsqualität in der eigenen Schule statt, sowohl während der einzelnen offiziellen Programmpunkte als auch am Rande des sehr ansprechenden Rahmenprogramms, das dazu einlud, die schwedische Geschichte, Kultur und Natur kennenzulernen. Bereits zu diesem Zeitpunkt des Projekts wurde von den TeilnehmerInnen festgestellt, dass der Austausch über die Ländergrenzen hinweg sehr wertvoll für die eigene Arbeit ist.

Ziel ist der Austausch von bisherigen Unterrichtsmethoden und die gemeinsame Suche nach neuen Ansätzen, insbesondere unter dem Aspekt des selbstständigen Lernens und auch unter Nutzung moderner Techniken, immer mit Blick auf die Verbesserung des Unterrichts für die Zielgruppe (junge Erwachsene).

Das Projekt dauert zweieinhalb Jahre. Es umfasst gegenseitige Besuche, vorwiegend durch Lehrkräfte, aus allen drei Fachbereichen, die in den Partnerschulen jeweils für eine Woche hospitieren. In der letzten Runde werden auch Studierende integriert sein. In allgemeinen Meetings in Schweden, der Türkei und Wales werden die Ergebnisse zusammengetragen und reflektiert.

Nächster Schritt wird der jeweils einwöchige Besuch durch eine schwedische und eine türkische Lehrkraft aus dem Bereich „Mathematik, Naturwissenschaften“ im Frühjahr 2012 am Hessenkolleg Wetzlar sein. Es folgt ein Besuch je einer Kollegin / eines Kollegen des Hessenkollegs Wetzlar in Italien und Wales. (Berichte folgen)

 comenius-projekt

„learning to learn“

 new approaches to effective teaching and learning

 methods for  student-centred education

2004-2008

Schulpartnerschaften mit dem Hessenkolleg Wetzlar bestanden auch schon vor dem zu beschreibenden Projekt, aber diese dienten mehr oder weniger dem Kennenlernen anderer Länder, der Schulen in den Partnerländern, dem Kontakt mit Menschen, aber nicht explizit einem pädagogischen Zweck.

Vier Schulen fanden sich, die bereit waren an einem pädagogisch orientierten Projekt teilzunehmen:

Grup Scolar Industrial Energetic Ploiesti, Rumänien

Izmir Özel Fatih Koleji, Türkei

TEE Epanomis Thessalonike, Griechenland

Hessenkolleg Wetzlar, Deutschland als koordinierende Schule

Die teilnehmenden Schulen am Projekt „Learning  to learn“ (Lernen lernen) waren sich einig, dass es das Ziel des Comenius – Schulentwicklungsprojektes sein sollte, die Unterrichtssituation von einer lehrerzentrierten zu einer schülerzentrierten zu verändern. Im Projekttitel kommt diese Zielsetzung zum Ausdruck.

Die Sprache der gemeinsamen Verständigung war Englisch.

Ausgehend von den unterschiedlichen pädagogischen Gegebenheiten der Partnerschulen (Ausstattung, Erfahrung mit Unterrichtsmethoden) wurden zunächst  zum Thema Methodentraining für selbstgesteuertes Lernen einzelne Trainingseinheiten für Lehrerinnen und Lehrer durchgeführt.

Im weiteren Verlauf des Projekts wurden zu den Themen Kommunikation, Teamarbeit und Präsentation (Techniken) zunächst theoretische Ausarbeitungen erstellt. Jede Partnerschule übernahm dabei eines der Themen, das dann bei einem der internationalen Treffen  vorgetragen und diskutiert wurde.

Zu einem späteren Zeitpunkt wurden diese Inhalte in Theorie und Praxis an den Partnerschulen eingeführt. Es wurden eintägige Methodentrainings mit den Studierenden durchgeführt und in der Folgezeit wurden sowohl die Methoden (z.B.  Expertenteams, Doppelkreis, fishbowl) als auch sogenannte sample lessons (Unterrichtsstunden mit unterschiedlichem Methodenansatz) an allen beteiligten Schulen im Zusammenhang mit bestimmten Unterrichtsinhalten eingesetzt. Weiterhin wurden Tagebücher über die Kommunikationsaktivitäten  erstellt.

Einsatz, Wirkung und Akzeptanz der Methoden wurden sowohl von den Lehrerinnen und Lehrern als auch von den Schülerinnen und Schülern bzw. den Studierenden mit Fragebögen evaluiert.

In der letzten Projektphase wurden zu verschiedenen Themen, die alle zu dem Überthema Young People passten, internationale Gruppen mit Schülern und Schülerinnen bzw. Studierenden gebildet. Ziel dieser Arbeit war es, alles Wissen über Teamarbeit, Kommunikation, Präsentation praktisch anzuwenden und ein gemeinsamen Produkt zu erstellen, welches nur eine Powerpoint – Präsentation sein konnte, da die Schülerinnen und Schüler bzw. Studierenden lediglich auf einer  eTwinning Plattform im Internet miteinander kommunizieren konnten.  Jede Gruppe wurde jeweils von einem Lehrer oder einer Lehrerin betreut.

Im Verlauf des Projekts konnten zwei Kolleginnen am einem Lehreraustausch zwischen der deutschen und der rumänischen Schule teilnehmen.

Auf dem letzten internationalen Treffen in Izmir fand ein Schulleitungstreffen statt, bei dem die Schulleiterinnen und Schulleiter der Partnerschulen Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch hatten.

Als gemeinsames Produkt der am Projekt beteiligten Lehrerinnen und Lehrer wurde eine Internetplattform erstellt (www.learn2learn.org) , auf der der Verlauf des Projektes, Erarbeitungen, Materialien und Evaluation einsehbar sind.

Auf der Grundlage der vorgelegten Berichterstattung wurde das Projekt vom Pädagogischen Austauschdienst mit beispielhaft bewertet.

Zitat der Begründung:

Das durchgeführte Projekt bietet Schulentwicklung im besten Sinne. Die Erfahrungen mit den erprobten Methoden werden ungewöhnlich detailliert und mit Hinblick auf die jeweils durchführende Schule ausgewertet und aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet. In idealer Weise werden Schüler in die Entwicklung einbezogen und profitieren im gleichen Maße von der Projektarbeit wie die beteiligten Lehrer. Die erarbeitete Internetseite ist deutlich als gemeinsames Produkt erkennbar und eignet sich in besonderer Weise auch zur Nutzung durch weitere Schulen. Weitere Maßnahmen wie Lehreraustausche im Rahmen von Comenius sowie die Nutzung von eTwinning wurden in optimaler Weise in die Projektarbeit eingebunden.

 Das Projekt hat außerdem das eTwinning Qualitätssiegel 2009 erhalten.

vh 17/06/09