2009-12-17-abifeier

Abitur 2009 – LG39

Die letzten Abiturprüfungen finden am Wetzlarer Hessenkolleg traditionell in der Vorweihnachtszeit statt. Für 26 Angehörige des Lehrgangs 39 war eine Woche vor dem Weihnachtsfest bereits „Bescherung“: Aus der Hand vor Schulleiterin Christel Streubel-Piepkorn erhielten sie ihr „Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife“. 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Lehrgangs hatten bereits vor einem Jahr mit dem Zeugnis der Fachhochschulreife abgeschlossen. Gemeinsam an den Start gegangen waren vor 3 Jahren 85 junge Erwachsene aus ganz Mittelhessen. Die Abschlussfeier im Kreis von Familienangehörigen, Freunden, Lehrerinnen, Lehrern und Mitstudierenden fand im Sportlerheim in Laufdorf statt. Außer Glückwünschen und den begehrten Dokumenten gab die Schulleiterin den frischgebackenen Abiturientinnen und Abiturienten auch Orientierungshilfen mit auf den Weg: „Bildung ist mehr als Fachwissen. Das machen die aktuellen Studentenproteste deutlich. ‚Studium’ bedeutet entdeckendes Lernen, ein Denken in Zusammenhängen mit dem Ziel der Erkenntnis. Dieser Anspruch verträgt sich nicht mit stofflich überfrachteten und thematisch eng reglementierten Studiengängen.“ Die aus Leipzig stammende Evelyn Altgeld hielt die Abiturrede und stieß mit einem Peter Ustinov-Zitat in das gleiche Horn wie die Kollegchefin: „Wenn man schon Gefangener des eigenen Geistes ist, sollte man wenigstens dafür sorgen, dass die Zelle ordentlich möbliert ist.“ Für den Förderkreis des Kollegs gratulierte dessen Vorsitzender Arno Willershäuser (Bellersdorf), der selbst als 58-Jähriger noch das Abitur nachgeholt und anschließend Sport und Philosophie studiert hat. Die stellvertretende Schulleiterin Ilona Hartmann hatte allen Geehrten eine Fotosammlung mit Alltäglichkeiten und Höhepunkten aus dem Schulleben zusammengestellt. Der 1973 geborene Wetzlarer Uwe Schefranek-Detloff war ein engagierter Schulsprecher und versorgte 2 Jahre lang seine Mitstudierenden morgens im Pausenkiosk mit belegten Brötchen. Dafür wurde ihm von der Schulleiterin besonders gedankt. Andere Studierende hatten sich für das Comenius-Schulpartnerschaftsprojekt und beim Theaterspiel besonders engagiert und erfuhren dafür Lob und Anerkennung. Als neu gewählter Schulsprecher gratulierte Sebastian Pitz und gab den Schulentlassenen gute Wünsche mit auf den Weg. Die vom Lehrgang 39 erzielte Durchschnittsnote beträgt 2,56. Den besten Abischnitt erreichte mit 1,2 der aus Butzbach stammende gelernte Systemelektroniker Joschka Aust. Zweitplatzierte ist mit 1,6 die frühere Kauffrau im Einzelhandel Caroline Petry, gefolgt von Carola Dietz (Heuchelheim) und Julian Grebe (Biedenkopf) mit 1,8. Maria Gross aus Wetzlar erreichte einen Schnitt von 1,9 und möchte ein Biologiestudium aufnehmen. Die in der Rede der Schulleiterin eingangs aufgeworfene Frage „Wozu der Stress?“ fand mithin eine vielfältige Beantwortung.