Zur Tradition geworden ist inzwischen die „Biologen-Winterwanderung“ eines Teils der Kollegiumsmitglieder am Jahresende. Anlass dafür ist die alljährliche kurze Rückkehr der bis vor 4-5 Jahren am Kolleg tätigen Chemie- und Biologie-Lehrerin Elke Hofmann an ihre alte Wirkungsstätte. Elke Hofmann ist seitdem im Auslandsschuldienst – an einer katholischen Mädchenschule in Kairo – tätig. Das dortige Schulgelände liegt gerade einmal 400 Meter vom Tahrir-Platz, also vom Zentrum der ägyptischen Arabellion, entfernt. In der Kairoer Mädchenschule wird in deutscher Sprache unterrichtet. Plätze dort sind begehrt. Sie werden zu einem Drittel von koptischen Christinnen und zu zwei Drittel von muslimischen Schülerinnen eingenommen. (Das Kollegium besteht je zur Hälfte aus Deutschen und ÄgypterInnen.) Über E-mails wurde das Kollegium des Hessenkollegs regelmäßig über die politischen Umbrüche in der ägyptischen Hauptstadt informiert. In der Wetzlarer Neuen Zeitung erschien ein Bericht mit der Überchrift „Tränengas im Klassenraum“. Elke Hofmann engagiert sich in Kairo für Bürgerrechte, etwa indem sie Solidarität mit einem verfolgten Kriegsdienstverweigerer (Maikel Nabil) oder einem wegen „Gottesleugnung“ inhaftierten 24-jährigen Atheisten (Alber Saber) organisiert. Die Winterwanderung fand in diesem Jahr bei windigem Wetter am 30.12. von Wetzlar (Kalsmunt) nach Braunfels (Einkehr im Forsthaus Tiergarten) statt. 12 ehemalige und aktuelle Kollegangehörige verbrachten einen kurzweiligen und von Erfahrungsaustausch geprägten Tag miteinander. Am Stadtrand von Braunfels wurden die Wanderer vom Braunfelser Ortsvorsteher und „Kolleg-Urgestein“ Wolfgang Gerster (79) willkommen geheißen, der über Kapitel der Braunfelser Stadtgeschichte informierte und den Weg zum Lokal zusammen mit Enkelkind „Billy“ im zweisitzigen Elektromobil zurücklegte.
