Lehrgang 50 startet

Ein neuer Vorkurs wurde am Hessenkolleg eingeschult: der LG 50 beginnt mit den Kercurricula und dem  Fächerkanon der gymnasialen Oberstufe

Am 7. Februar 2017, einen Tag nach dem offiziellen Semesterbeginn, wurden 23  Studierende des Hessenkollegs als neuer ‚Vorkurs‘ begrüßt. „Sie sind ein besonderer Lehrgang, nicht nur wegen der glatten Dezimalzahl“, betonte Schulleiterin Verena Hohoff in ihrer Begrüßungsansprache. „Sie werden auch einen gegenüber vorigen Lehrgängen etwas veränderten Bildungsgang durchlaufen.“ Bisherige Unterschiede zwischen Gymnasien bzw. beruflichen Gymnasien und den Einrichtungen des Zweiten Bildungsweges entfallen mit Beginn des Sommersemesters 2017. Das müsse aber niemanden ängstigen; die Unterrichtsinhalte werden dieselben sein wie an den Gymnasialen Oberstufenschulen, aber die Prüfungen werden durch einen ZBW-eigenen Erlass geregelt werden, um die geringere Stundenzahl von 4 für die Leistungsfächer an den SfE (statt 5 an des Gymnasialen Oberstufenschulen) zu berücksichtigen. Die Schulleiterin stellte den Kolleg-Neulingen – der letzte unter ihnen war auf der Bildungsmesse „Chance“ Ende Januar in Gießen auf die Wetzlarer Erwachsenenschule aufmerksam geworden – die anwesenden Lehrkräfte (Herrn Gut/Mathematik, Frau Holler/Englisch und Beratungslehrerin und Herrn Petri/Deutsch) sowie den Schulsprecher Attila Bostanci vor. „Aus eigener Erfahrung rate ich allen, möglichst keine Fehlzeiten entstehen zu lassen. Das schafft Unsicherheiten, Missmut und gefährdet den Schulerfolg“, äußerte der angehende Abiturient aus dem „Senioren-Lehrgang“ 47. Bostanci ging auch kurz auf die SV-Arbeit an der Schule ein („Wählt am besten zeitnah einen Klassensprecher/eine Klassensprecherin, damit ihr dann auch direkten Kontakt zur Konventsarbeit habt) und erläuterte die Gepflogenheiten für die „Raucher-Fraktion“ an der Schule. Die Kolleg-Chefin verglich die Schülerrolle mit der eines Navigators auf einem Schiff, der selbst maßgeblich die Verantwortung dafür trage, dass das Ziel – der ‚Hafen‘ höherer Bildungsabschluss – ohne Havarien und unnötige Zwischen-Stopps erreicht werde: „Sie haben sich für einen Weg entschlossen, wo Zielstrebigkeit eine Grundvoraussetzung ist. Lernen Sie kontinuierlich, entwickeln Sie Spaß bei geistigen Anstrengungen, bilden Sie Lerngruppen, unterstützen Sie sich gegenseitig und werfen Sie bei Rückschlägen nicht gleich die Flinte ins Korn.“ In einem gedeihlichen Schulklima sei es selbstverständlich, dass man offen miteinander kommuniziere und – bei allen denkbaren Differenzen – einen respektvollen Umgang miteinander pflege. In einem Gefäß lagen vorbereitete individuelle „Briefings“ für die Vorkursler, die durch eigene Notate ergänzt werden sollen: eine Art Log-Buch für den dreieinhalb Jahre dauernden Parcours zum Abitur bzw. für die um ein Jahr kürzere Strecke bis zur Fachhochschulreife. Nachdem „das Vögelchen“ beim „Schießen“ eines Gruppenfotos entwichen war, begann der 1. Schultag mit Mathe-Unterricht, gefolgt von Deutsch und Physik. Ohne Pausenglocke – sondern mit einem Blick auf die Armbanduhr – war dann um 15.05 Uhr der „freie Nachmittag“ erreicht.