Lehrgang 49 startet

Bericht über die Auftakt-Veranstaltung der neuen Einführungsphase (LG 49) zum Schuljahr-Beginn WS 2016/17 im Mehrzweckraum des Hessenkollegs.

„Schule hat begonnen!“, das konnte man in den letzten Augusttagen als „Headline“ der Tagespresse entnehmen. Und dass in Hessen zum Schuljahresbeginn mehrere Hundert neue Lehrer zur Abdeckung des Bedarfs an „DAZ“-Kursen (= Deutsch als Zweitsprache) eingestellt worden sind. Am Hessenkolleg werden junge Erwachsene „jenseits der Schulpflicht“ eingeschult – und die Jahrgangsstufen heißen traditionell „Lehrgänge“. Für die mit LG 49 neu konstituierte „Einführungsphase“ (das entspricht der Klasse 11 an herkömmlichen Schulen) wurden zwei Klassen mit jeweils rund 20 Studierenden gebildet. In der einen Gruppe ist Latein nach Englisch die zweite Fremdsprache, in der anderen ist es Französisch. Schulsprecher Attila Bostanci (LG 47) – in Begleitung seines Stellvertreters Niklas Winkler – begrüßte die neuen Mitschülerinnen und Mitschüler und gab den Rat, die Anwesenheitspflicht ernst zu nehmen, auch wenn man am ZBW die Schulbank freiwillig drücke: „Immer hier sein, immer lernen, dann wird das schon!“. Schulleiterin Verena Hohoff stellte die beiden Beratungslehrer vor und informierte über Regeln und Gepflogenheiten am Hessenkolleg. Auf der Basis zweier in Englisch verfasster Aphorismen erläuterte sie die Philosophie der Erwachsenenschule und nahm dabei auch Bezug auf Schüleräußerungen in Aufnahmegesprächen, die sie mit allen Bewerbern geführt hat. „Life is like a movie – you wright your own ending!“ – will sagen: ohne Selbsttätigkeit und ohne eine anhaltende Eigenmotivation wird es nicht gehen. Dafür sind Mitschriften und eigene Recherchen hilfreich: „Wer schreibt, der bleibt!“. Ein „chinese proverb“ lautet: „A person who ask a question is a fool for 5 minutes, those who never in their life put a question will be a fool for a whole life.” – will sagen: Es gibt keine ‘dummen Fragen’ am Hessenkolleg. Das Unterrichtsgespräch zwischen Schülern und Lehrern lebt (auch) von Neugierde und einer kritischen und differenzierten Fragehaltung. Kolleglehrer Klaus Petri stellte als Vertrauensdozent der auch am 2. Bildungsweg vertretenen Hans Böckler-Stiftung die Möglichkeit für zugleich gesellschaftspolitisch interessierte und engagierte Studierende vor, sich für ein Stipendium zu bewerben. Ulrike Holler ist neben Frank Becker die zweite Lehrkraft am Kolleg, die über die Lehrbefähigung für das Fach DS (= Darstellendes Spiel) verfügt. „Sie können an unserer Schule sogar DS als Abiturfach wählen, wenn Sie es ab der E-Phase durchgehend belegt haben“, informierte Holler. Neben kognitiven Fähigkeiten stehe hier die Bereitschaft im Vordergrund, „seinen Körper im Spiel einzusetzen“. DS-Unterricht im 5. Block (also nach 15.20h) sei ein probates Mittel, um „auch gegen Ende eines langen Schultages noch wach und mit Eifer bei der Sache zu sein“. Zuverlässigkeit und Teamplayer-Fähigkeit sind geboten, weil als Produkt ja eine gemeinsam entwickelte und einstudierte Theateraufführung die Ziellinie ist.