Sportwettkampf mit Partnerschule in Ilmenau 2015

Sportlerdelegation des Hessenkollegs besucht Partnerschule in Ilmenau (18. Juni 2015)
Mit 861 Metern überragt der Ilmenauer Hausberg „Kickelhahn“ den Wetzlarer „Stoppelberg“ (401 m) um mehr als das Doppelte. 1776 – 4 Jahre nach seiner Abreise aus Wetzlar – hinterließ Johann Wolfgang Goethe dort an einem Jagdhäuschen die berühmten Verse von „Wanderers Nachtlied“. Gemeinsam mit ihren Gastgebern vom Ilmenau-Kolleg inspizierte jetzt eine 22-köpfige Delegation des Wetzlarer Hessenkollegs „die Ruh‘ über den Gipfeln“ des Thüringer Waldes. Treffpunkt für den gemeinsamen Gipfelsturm war der Parkplatz vor der Ilmenauer Festhalle, wo die Wetzlarer von Kollegleiterin Christine Minkus-Zipfel begrüßt wurden. Der Aufstieg zum Kickelhahn war recht mühevoll. Aber wenn 2 Kollegiatinnen aus Ilmenau mit ihren Kindern den Aufstieg locker zu absolvieren vermochten, wollte sich die sportliche Elite des „hervorragenden Bildungsinstituts“ aus Mittelhessen ebenfalls nicht blamiert sehen. Nach rund 90-minütigem Aufstieg kamen tatsächlich alle auf dem Gipfel an – und sahen sich für die Mühen mit einem kühlen Weizenbier und einer grandiosen Aussicht über die Berggipfel des Thüringer Waldes entschädigt. Unterkunft fand ein Teil der Studierenden abends im Landschulheim Geraberg, der Partnergemeinde von Lahnau. Die 4 Häuschen im Bungalow-Stil atmen noch den ‚Charme der späten DDR‘. Der andere Teil der Gruppe war – wie bereits im vergangenen Jahr – in der Ilmenauer Jugendherberge einquartiert. Die Anreise ist mit 5 PKWs am frühen Nachmittag erfolgt, ein Zwischenstopp wird traditionell an der Raststätte Eisenach eingelegt, wo man den Gebäuden noch ihre frühere Verwendung als Grenzkontrollstelle ansieht. Kolleg-Chefin Verena Hohoff hatte tagsüber noch einen Termin in der Landeshauptstadt Wiesbaden wahrzunehmen und fuhr dann abends direkt ins Hotel „Tanne“. Dort gab es abends einen Erfahrungsaustausch zwischen den Lehrkräften beider Erwachsenenschulen, in dessen Verlauf sich die beiden Direktorinnen wechselseitig das „Du“ anboten. Auf den traditionellen Sporttag auf dem Uni-Campus der TU Ilmenau hatten sich eine Volleyball- und eine Fußballmannschaft vorbereitet. Während die Mittelhessen beim Volleyball in diesem Jahr gegen die Mannschaften aus Weimar und Ilmenau das Nachsehen hatten, konnte der Fußball-Wanderpokal mit zurück nach Wetzlar genommen werden. Kollegiat Hakan Göztepe spielt aktiv Fußball in Niedergirmes und hatte auf seinem Terrain im Vorfeld Trainings organisiert. Dass er dann als „Kapitän“ auch den ersehnten Wanderpokal für den 4:1- Sieg gegen die Ilmenauer Mannschaft entgegennahm, verstand sich von selbst. Vor der sportlichen Leistung hatte er zusammen mit Steve Morgenstern bereits von 8h bis 9.30h in der Unterkunft einen „1. Block“ absolviert und unter Aufsicht von HpB- und Wiso-Lehrer Martin Brökmann die gleiche Klausur wie seine in Wetzlar den „Schweiß der Gerechten“ vergießenden Kommilitonen/-innen geschrieben. Geht doch! „Mens sana in corpore sano“, Hakan und Steve! Volleyball wurde in diesem Jahr wegen des durchwachsenen Wetters in der Sporthalle neben dem Uni-Campus gespielt. Hier waren die beiden Mannschaften aus Weimar und Ilmenau eindeutig besser auf das Match vorbereitet, das Wetzlar „Männerquintett mit Dame“ (Abiturientin Melanie Huttel) musste beide Punkte abgeben – und den aus Wetzlar mitgebrachten Wanderpokal für Volleyball für ein Jahr in die Vitrine des Ilmenau-Kollegs einziehen lassen. Auf der Rückfahrt am Freitagnachmittag kam es zwischen Alsfeld und Homberg/Ohm wegen mehrerer Unfälle zu eineinhalbstündigen Staus. Der von Klaus Petri gesteuerte Wagen hatte mit Arno Willershäuser, dem Vorsitzenden des Förderkreises des Kollegs, einen ortskundigen Beifahrer an Bord („Fahr mal in Alsfeld/West runter… über die Landstraße weiter“) und war entsprechend früher zu Hause. Apropos: Auch in diesem Jahr gebührt dem Förderkreis großer Dank für die Bezuschussung der Ilmenau-Fahrt! Und weil die Reise von der Goethestadt Wetzlar in die Goethestadt Ilmenau führte, soll dieser Bericht mit einem Goethezitat seinen Ausgang nehmen:
„Man umgrenze den Menschen, wie man wolle,
so schaut er doch zuletzt in seiner Zeit umher;
und wie kann er die begreifen, wenn er nicht
einigermaßen weiß, was vorhergegangen ist.“
Dass auch heute noch gedichtet wird, davon zeugt eine Widmung im aktuell erschienenen Bildband des Wetzlarer Künstlers Peter Atzbach „Werthers Leiden – mal anders“, den die Ilmenauer als Gastgeschenk überreicht bekamen:
Der Zweite Bildungsweg lässt uns nicht in Ruh‘
Über allen Konferenzen und Bildungsgipfeln spürest du
– es ist mehr als nur ein Hauch… –

„Abi machen, Mensch, das kannst du auch!“