Besuch der Partnerschule in Imenau 2014

Die Partnerschaft zwischen den beiden „Goethe-Städten“ Ilmenau und Wetzlar wurde unmittelbar nach dem Mauerfall verabredet und jährt sich gerade  zum 25. Mal. Fast ebenso lange sind die beiden Erwachsenenschulen Hessenkolleg Wetzlar und Ilmenau-Kolleg partnerschaftlich miteinander verbunden. Traditionell findet am Ende des Sommersemesters auf dem Campusgelände der TU Ilmenau ein Sportfest statt, zu dem in diesem Jahr aus Ilmenau Einladungen nach Wetzlar und Weimar ergingen. Dort ist das zweite Kolleg im Freistaat Thüringen beheimatet. Sechzehn Studierende hatten sich unter Leitung ihrer Lehrkräfte Martin Brökmann und Klaus Petri mit 4 PKWs in der vorletzten Schulwoche für einen 3-tägigen Thüringen-Besuch auf den Weg gemacht. Die erste Station war die Landeshauptstadt Erfurt, wo man zusammen mit den Gastgebern aus Ilmenau eine Stadtführung erlebte. Der doppelte Dom ist ein Wahrzeichen der thüringischen Landeshauptstadt. Der großzügig dimensionierte Domplatz selbst, so war zu erfahren, resultiert aus der Brandschatzung einer einstmals dichten Bebauung zur Zeit der napoleonischen Kriege. Die Preußen entschieden nach der Vertreibung der französischen Truppen aus Erfurt, dass hier ein großes Areal für Truppenparaden entstehen soll. Aus der fahrenden Straßenbahn waren der Thüringische Landtag und der mdr-Gebäudekomplex des Kinderkanals zu sehen. Wie man „stinkreich“ werden konnte, erfuhr die Besuchergruppe bei der Besichtigung eines Patrizierhauses, in dem früher mit der Färberpflanze „Waid“ große Umsätze gemacht wurden. Um das erwünschte Blau farblich zu intensivieren, wurde der entsprechende Sud mit Urin angereichert. Am Fischmarkt gab es an einem imposanten Fachwerkhaus 5 Fresken zu bewundern, die sich bei näherem Hinsehen als allegorische Darstellung der 5 Sinne des Menschen entpuppten. Natürlich gehörten auch der Erfurter Anger und die überbaute, an Paris und Florenz erinnernde Krämerbrücke über die „zahme Gera“ zum Besuchsprogramm.

Die Unterbringung war in der Ilmenauer Jugendherberge, auf deren Gelände letzte Fußball- und Volleyballtechniken eingeübt wurden. Grillwürstchen, selbstgemachter Nudelsalat und Flaschenbier schufen Abhilfe für die leiblichen Bedürfnisse.

Das Sportfest begann am Folgetag mit einer vom Ilmenauer Kollegiaten „Benni“ moderierten Aufwärmgymnastik. Die diesmal etwas klein geratene Weimaraner Sportlerdelegation wurde mit „Hilfswilligen“ aus Ilmenau und Wetzlar aufgefüllt. Der Ehrgeiz der Wetzlarer, dieses Mal beide Wanderpokale nach Hessen zu überführen (Tagesparole: „Was Jogis Jungs packe, packe die Häsinne und Hesse-Buwe aach“), wurde nach dem mit 2 : 0  gewonnenen Volleyball-Match gegen die Ilmenauer Auswahl zunächst beflügelt. Beim Fußball mussten sich die Hessen HH schließlich mit 2 : 7 geschlagen geben. Dafür mitentscheidend war das  im Vorfeld ungelöst gebliebene Torwart-Problem der vom Förderkreis mit hellblauen Trikots ausgestatteten Wetzlarer. WiSo-Lehrer Brökmann, aktiv am wenig schmeichelhaften Ergebnis beteiligt, scheute nicht die Übernahme von Verantwortung und bot seine Demission vom Amt des „sportlichen Koordinators“ an.

Abends saß man mit den Ilmenauern entspannt bei Bier und Wein am „Haus am See“ zusammen. Am anderen Ufer des Sees waren Gebäude der TU Ilmenau zu sehen, wo der frischgebackene Abiturient Christian Strack (Ex-LG 44) höchstwahrscheinlich ein Mathematikstudium aufnehmen wird.

Der Folgetag war in Thüringen letzter Schultag. Die Gäste aus Wetzlar wurden von ihren Ilmenauer Partnern (darunter 3 gelernte Köche/-innen) mit einem opulenten Frühstück überrascht. Christine Minkus-Zipfel, dynamisch-engagierte Chefin der Ilmenauer Erwachsenenschule, nahm Ehrungen und Auszeichnungen von Studierenden und Lehrkräften ihrer Schule vor und konnte auch schon Presseberichte zum am Vortag gemeinsam erlebten Sportwettbewerb präsentieren. Ein neues Werbe-Logo des Ilmenaukollegs zeigt einen auf einer Parkbank sitzenden Johann Wolfgang Goethe, der dem Betrachter zuruft: „Abitur, statt rumsitzen“.

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