Bericht über die Ausgabe der Abiturzeugnisse am Hessenkolleg – 20. Dez. 2013 (pi)
Eine vorweihnachtliche Bescherung gab es am letzten Schultag für 17 Studierende des Wetzlarer Hessenkollegs. Sie erhielten aus der Hand der kommissarischen Schulleiterin Verena Hohoff ihr Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife. 16 Mitstudierende des Lehrgangs 43 hatten ein Jahr zuvor die Fachhochschulreife zuerkannt bekommen. Hohoff bedankte sich bei den Abiturientinnen und Abiturienten für die aktive Teilhabe bei der Gestaltung der Feier zum 50-jährigen Schuljubiläum und erläuterte mit einem Charly Chaplin-Zitat ihr Verständnis von „Reife“: „Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man ‚Reife’.“ Dabei gehe es auch um die Weiterentwicklung sozialer Kompetenzen: „Sie waren nicht nur am Hessenkolleg, um abfragbares Wissen zu erwerben.“ Der aktuelle Abiturjahrgang ist der letzte, der kurz vor Weihnachten die Prüfungen absolviert. Ab dem Sommersemester 2014 machen die jungen Erwachsenen – wie hessenweit üblich – ihr Abitur im Frühsommer. Insgesamt erzielte der Lehrgang 43 einen Abi-Schnitt von 2,31. Mit einem Schnitt von 1,5 hatten die 25-jährige gelernte Rettungsassistentin Jennifer Becker aus Usingen und die 32-jährige Einzelhandelskauffrau Susanne Buchmann aus Herborn „die Nase vorn“. Beide freuen sich auf ein Lehramtsstudium. Die Weilburgerin Lydia Schwede hat einen Schnitt von 1,7 erreicht und will die Krankenschwesternkluft künftig mit einem Arztkittel eintauschen. Der gebürtige Nürnberger Max Peter Weighardt hat einen Schnitt von 1,8 erzielt. Er will Chemie in Erlangen studieren. Nathalie Borowski und Christian Bedenbender erreichten beide 1,9.
Zur Feierstunde hatten einige Studierende Eltern, Geschwister, Freunde – und eigene Kinder mitgebracht. Die Schulleitung hatte für alle Absolventen der Erwachsenenschule einen Aphorismus ausgewählt. „Jede Tat beginnt mit einem Traum“ war da zu lesen. Oder: „Wer immer nur nach dem Zweck der Dinge fragt, wird Schönheit nie entdecken.“ Politiklehrer Klaus Petri zitierte den Philosophen Arthur Schopenhauer (1788 – 1860) zum Thema „Gutes Lesen“: „Um das Gute zu lesen, ist eine Bedingung, dass man das Schlechte nicht lese: denn das Leben ist kurz, Zeit und Kräfte beschränkt.“ Ex-Kollegiat Arno Willershäuser (Bellersdorf) gratulierte im Namen des Förderkreises zum bestandenen Abitur. Die Studierenden haben sich bei ihren Lehrkräften mit einem Präsentkorb bedankt, der als ‚survival’-Ausrüstung im Lehrerzimmer aufgestellt wurde. Die eigentliche Abi-Feier hatte eine Woche zuvor im Saal des Harlekin stattgefunden, wo ein selbst angerichtetes Buffet und musikalische Darbietungen der Schulband gefielen.
