Verabschiedung von Frau Gath

Der aktive Dienst im Bildungsland Hessen wäre für Renate Gath, die mehr als 3 Jahrzehnte die Fächer Englisch und Französisch am Hessenkolleg unterrichtet hat, genau genommen bereits am 31. Januar 2012 beendet gewesen. „Aber die 3 Tage bis zur Zeugnisausgabe mach‘ ich noch“, ließ sie sich die 65-Jährige im Lehrerzimmer vernehmen. Als Beratungslehrerin war sie im LG 44/(Gruppe 1) tätig – und da galt es zum Beispiel noch eine Klassen-interne Evaluation des seit einem Jahr gültigen Beratungskonzeptes abzuschließen. In ungezwungener Atmosphäre wurde schließlich im Kolleg(inn)enkreis bei Häppchen und Sekt aus Bingen am Rhein über alte Zeiten geplaudert und auf einen „klassisch guten“ Ruhestand angestoßen. Renate Gath ließ ihren beruflichen Werdegang Revue passieren. Ans Kolleg kam sie in 1980 – und erlebte das damalige Kollegium als von „freundlichen älteren Männern dominiert“. Sie sei zunächst Lebenszeitbeamtin gewesen, habe sich aber dann bewusst für eine Beschäftigung im Angestelltenverhältnis entschieden: „Ich habe mich so freier und ungezwungener gefühlt“. Im Dialog mit dem 3 Jahre später ans Kolleg gekommenen Klaus Petri wurde eine gemeinsame Studienfahrt mit Studierenden des LG 18 an die Nordseeküste (Budjadingen/Bremerhaven/Worpswede) erinnert, während der seinerzeit eine Art „Geschlechterkrieg“ aufflammte. Als Dritter im Bunde war der 1991 verstorbene Hans Tempel „mit an Bord“.
Personalrätin Kerstin Fricke bedankte sich für die lange Zeit kollegialer Zusammenarbeit und schenkte der scheidenden Kollegin eine schöne Topfpflanze, die in der urgemütlichen Wohnung von Frau Gath (im ältesten Haus von Langgöns-Dornholzhausen) einen gebührenden Platz finden wird. Französischlehrerin Birgit Willershäuser erfreute die Runde mit einem zur Gitarre gesungenen französischen Chanson. Klar war beim Abschied, dass Frau Gath weiterhin Kontakt zu „ihrer Schule“ halten wird. Sie war hier viele Jahre Personalrätin und ist auch Mitglied des Förderkreises Hessenkolleg Wetzlar.