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Verabschiedung der Kolleg-Leiterin Chr. Streubel-Piepkorn

Der letzte Dienst-Tag der Leiterin des Wetzlarer Hessenkollegs fiel auf einen Dienstag. Die ursprünglich aus Dortmund stammende Christel Streubel-Piepkorn trat 1997 – vom Hessenkolleg in Frankfurt/Main kommend – die Stelle als Stellvertretende Leiterin der Wetzlarer Erwachsenenschule an und wurde drei Jahre später selbst Schulleiterin. In einer Feierstunde zu ihrer Verabschiedung in den Ruhestand würdigte der für die hessischen Erwachsenenschulen zuständige Leitende Schulaufsichtsbeamte Arno Bernhardt (Staatl. Schulamt Gießen-Vogelsberg) die 65-Jährige als „einen sehr strukturierten Pflichtmenschen“. Sie habe die Schule „mit langem Atem und einem konsequenten, zielorientierten Führungsstil vorangebracht“. Nicht von ungefähr sei der Schule im soeben veröffentlichten Schulinspektionsbericht ein rundweg positives Zeugnis ausgestellt worden. Die Sorge des Kollegiums, die Schulleiterstelle könne möglicherweise dauerhaft vakant bleiben, wurde an diesem Tag nicht zerstreut. „Die Frage der Wiederbesetzung ist in Wiesbaden noch nicht entschieden“, teilte Bernhardt mit . Die Stellvertretende Schulleiterin Ilona Hartmann und Studienleiterin Verena Hohoff bedankten sich für die gute Zusammenarbeit im Schulleitungsteam. Für den Landesring der Kollegs bedankte sich dessen Sprecher Bodo Fritz (Schulleiter Hessenkolleg Frankfurt) in Gedichtform für die langjährige, intensive Zusammenarbeit mit Frau Streubel-Piepkorn und wünschte ihr alles Gute für die Zukunft. Personalrat Stefan Baumgart übermittelte im Namen des 17-köpfigen Kollegiums gute Wünsche und lobte die „Politik der offenen Tür zum Direktorat“. Für den Förderkreis des Hessenkollegs hielt dessen Vorsitzender Arno Willershäuser (Bellersdorf) ein Grußwort. Schulsprecher Raphael Fiedler sprach den Dank dafür aus, dass Frau Streubel-Piepkorn die jungen Erwachsenen immer kompetent beraten und zur eigenständigen Interessenvertretung ermutigt habe.

Aus ganz Hessen waren Vertreter von Abendgymnasien und Kollegs zur Feierstunde nach Wetzlar angereist. Aus dem Lahn-Dill-Gebiet und aus Gießen hatten sich die Repräsentanten mehrerer Schulen und anderer Bildungseinrichtungen sowie Nachbarn aus der Brühlsbachstraße zur Gratulation und zum anschließenden Sektempfang aufgemacht. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde mit Musikdarbietungen. Französischlehrerin Birgit Willershäuser trug zur Gitarre Chansons vor. Die Studierenden Björn Ehlen und Steffen Peter gefielen mit Rockballaden und Folksongs. Vier junge Frauen hatten im Rahmen des Faches „Darstellendes Spiel“ eine Szene aus dem Alltag einer überforderten Mutter (gespielt von Julia Spanberger) einstudiert. Die maßlosen Ansprüche der Tochter (Lydia Schwede), der eigenen Mutter (Christina Josten) und die dreisten Attacken der von Julija Efimov gespielten Schwiegermutter („Mein Sohn hat etwas Besseres verdient als dich!“) treiben die fürsorglich-pflichtbewusst agierende Frau zur Verzweiflung. Darüber, dass diese Szene nichts mit der Atmosphäre am Wetzlarer Hessenkolleg zu tun hat, waren sich alle Anwesenden einig.