Lg 50 startet

49 Studierende werden am 14. August 2017 als Lehrgang 50 in die Einführungsphase aufgenommen.

Das Erreichen der Allgemeinen Hochschulreife auf dem Zweiten Bildungsweg – ein besonderer Weg und eine besondere Herausforderung!!! In Ihrer Begrüßungsansprache verglich Schulleiterin Verena Hohoff den ‚Aufstieg zum höchsten Gipfel in der Bildungslandschaft‘ mit einer Bergtour im Hochgebirge: „Da braucht man einen langen Atem, viel Mut, erfahrene Bergführer und eine geeignete Ausrüstung sowie hinreichend Proviant“. Auf der großen Leinwand im Mehrzweckraum war der 6675 Meter hohe schneebedeckte Mount Kailas zu sehen, der heilige Berg der Buddhisten. In einem Buch des Extrem-Bergsteigers Reinhold Messner („Über Leben“) schildert dieser die verschiedenen Etappen einer Bergtour: „Unser Klettern wurde mit dem Höhersteigen lebhafter, hoch oben muss man ein großes Maß an Eigenverantwortung aufbringen, an der Bergspitze ist es gefährlicher, einsamer“. Die Prognose für das ‚frisch gebackenen Gipfelstürmer-Team vom HKWz – angebracht als Button am Kailas-Gipfel – lautet „Du schaffst das!“. Voraussetzung dafür ist MUT. „Wir bedürfen des Mutes, uns allem zu stellen, was gegenwärtig ist“, zitierte Hohoff den Autor Jack Kornfield und erläuterte diesen Aphorismus für den Lebens- und Schulalltag: „Du kannst nicht aufrichtig sein, wenn du nicht mutig bist. Du kannst nicht liebevoll sein, wenn du nicht mutig bist. Du kannst nicht vertrauen, wenn du nicht mutig bist. Du kannst die Wirklichkeit nicht erkunden, wenn du nicht mutig bist. Deshalb ist Mut das Wichtigste“. Das erste Etappenziel auf dem Weg zum Abitur ist der erfolgreiche Übergang von der 2-semestrigen Einführungsphase in die 4-semestrige Qualifikationsphase: „Betrachten Sie die E-Phase bitte nicht als ‚Egal-Phase‘, Ihnen wird auch hier nichts geschenkt. Reflektieren Sie selbstkritisch Wege und Abwege in Ihrem Bildungsgang, führen Sie Pausengespräche mit anderen ‚Kraxlern‘, kommunizieren Sie offen mit Ihren Lehrern“, lautet der Rat der erfahrenen Pädagogin. Als Klassenlehrerinnen wurden Petra Buchbauer, Elisabeth Deister-Bonnert und Elke Hofmann vorgestellt. Alle drei vertreten am Kolleg naturwissenschaftliche Fächer (Bio/Ch). Klaus Petri stellte als Vertrauensdozent der Hans Böckler-Stiftung am ZBW die Möglichkeit der finanziellen Förderung durch ein Stipendium vor, Ann-Christine Pascual (LG 49) und Derrick Silvia (LG 48) von der mittelhessischen HBS-Stipendiatengruppe boten sich als diesbezügliche Gesprächspartner an. Kolleg-Lehrerin Ulrike Holler warb für das Fach ‚Darstellendes Spiel‘ („Für mich eindeutig das geilste Fach hier am Kolleg, es vereint Körpererfahrung und Sport, Kunst und Ästhetik und ist geprägt von Teamgeist“) und stellte sich als Ansprechpartnerin für etwaige psychosoziale Beratungen und vertrauensvolle Gespräche vor. Verena Hohoff berichtete am Schluss der Auftakt-Veranstaltung von Gesprächen mit frischgebackenen Abiturienten während einer Abi-Feier, wo von „einem tollen Gefühl“ die Rede war, „wenn man Dinge fachübergreifend neu zu bewerten vermag“ und der Zugewinn an Erkenntnissen und Bildung zu einem „souveränen Lebensgefühl“ beiträgt. „Es geht bei uns am Kolleg nicht darum das eigene Ego weiter zu vergrößern. Sie sind Teil einer ‚Seilschaft‘, engagieren Sie sich – in eigener Sache und mit Blick auf die Interessen und Lebensansprüche Ihrer Mitmenschen“, lautete der Schluss-Appell der Kolleg-Chefin. Eine bildungspolitische Besonderheit zeichnet den neuen Lehrgang 50 aus: Mit ihm sind erstmals Besonderheiten des Zweiten Bildungsweges (Spezifika des Fächerkanons, ein eigenständiges Abitur aller hessischen SfE-Schulen) obsolet. Es gelten nunmehr die curricularen Vorgaben und die Prüfungsanforderungen der „normalen“ gymnasialen Oberstufe, allerdings mit spezifischen inhaltlichen Schwerpunktsetzungen, auch für Abendgymnasien und Hessenkollegs.