Winterwanderung 2013

Winterausflug von Teilen des Kollegiums „Zwischen den Jahren 2013/2014“ nach WZ-Naunheim.

Was vor etwa 7 Jahren als „Biologen-Winterwanderung“ am Hessenkolleg begann, hat  auch in diesem Jahr regen Zuspruch gefunden. Elke Hofmann, Ex- Bio- und Chemielehrerin am Kolleg, hatte erneut zur Weihnachtszeit ihren aktuellen Dienstort, das Mädcheninternat des katholischen Boromäerinnen-Ordens in Kairo, verlassen und den Kontakt zu ihrer alten Schulgemeinde gesucht. Natürlich gab es dabei wie jedes Jahr vieles zu erzählen. Die 13-köpfige Spaziergängerschar – darunter der Rüde von Ex-Kollegin Irmgard Mende – brach am „3. Feiertag“ um 10h bei schönstem Wetter vom Kolleggebäude aus Richtung Wetzlar-Naunheim auf. Erklärungen gab es am Gerster’schen „Läusegarten“ in der Ilmenau-Anlage, wo vor vielen Jahren einmal ein Schulgarten-Versuch mit Studierenden des Hessenkollegs gestartet worden war. Am Neuen Friedhof sowie am Bismarckturm vorbei führte die Route zur  Reither Alm oberhalb von Garbenheim, wo bei einem Glas Sekt Glückwünsche fürs neue Jahr 2014 ausgebracht wurden. Eine Zwischenstation bildete die Goethe-Linde und das Heimatmuseum in Garbenheim (vom damals 25-jährigen Goethe im „Werther“-Roman „Wahlheim“ genannt). Am Dorfplatz mit Goethe-Gedenkstein erläuterte Stadtführerin Mende die historisch-literarischen Zusammenhänge. Herr Groth vom Garbenheimer Heimatverein hatte derweil in den Stuben des örtlichen Heimatmuseums eingeheizt und hieß die Lehrergruppe willkommen. Der aus dem Hannoverschen stammende pensionierte Ingenieur hat gerade mit seinem Sohn liebevoll eine Dampfmaschinenausstellung installiert. Eine Besonderheit des Museums ist eine Sammlung von Schulklassenfotos der Garbenheimer Schulkinder, die weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht und sich bei heutigen Enkelinnen und Urenkelinnen der damaligen Pennäler großer Beliebtheit erfreut. Und weil der junge Goethe Gefallen am idyllischen Lahndörfchen Garbenheim (alias Wahlheim) gefunden hatte, werden heute die entsprechenden historischen Reminiszenzen besonders aufmerksam und werbewirksam asserviert und präsentiert. Die Kolleg-Delegation war angetan von den Entdeckungen im Heimatmuseum und hinterließ im Gästebuch einen Eintrag:

                             „Dass Goethen hier in Wetzlar war

                               Das hab ich wohl gehört.

                               Allein. Mir fehlt der Glaube!

                               In Wahlheim das Heimatmuseum davon künden tat:

                               Der Praktikant war hier, nicht: der Geheime Rath.

                               Das dächt’ ich kaum im Traume.“

Zur Mittagsstunde ging es dann weiter Richtung Wetzlar-Naunheim: Unter der Zug- und Schnellstraßenunterführung hindurch und am Segelflugplatzgelände vorbei zur Naunheimer Lahninsel. Über den Fußgängersteg war dann das Landhotel „Naunheimer Mühle“ schnell erreicht, wo viele Erzählungen bei gutem Essen ihre Fortsetzung fanden.